Kressdaach em Kräutercafé
Kategorie: Grunow Tenor TermineKressdaach steht vüür d'r Düür.
Lassen Sie sich, meine Damen und Herren, von heimischen Tönen und Klängen in den Festgedanken einführen. Am Nikolaustag - andächtig - in gemütlicher Runde singen, hören, lachen und der Dinge harren, die da kommen sollen, das ist gute alte Tradition. Da ist immer noch das geheimnisvolle Knistern spürbar, das zu unserer Kinderzeit in der Luft lag. Auch die Witzchen, die gerissen wurden, um das Kommen des Heiligen vorzubereiten und die Nervosität zu kaschieren.
Irgendwann steht der Nikolaus doch vor der Tür, kommt herein, spricht, hört zu, versteht, teilt Gaben aus, segnet und verschwindet wie er gekommen ist.
Ordnungsgemäß wird der Nikolausbesuch mit einem wunderbaren Essen gekrönt, das den besonderen Tag aus den anderen heraushebt.
Sowas erleben Sie im Kräutercafé!
Es unterhält Sie gut Dr. Hubert Grunow, Konzertsänger und MundArt-Redner.
Es kocht für Sie fantastisch Frau Saubert und ihr Team.
Bitte melden Sie sich hier an: www.kraeutercafe.com
Telefon: 0175/ 79 160 73
Pressetxt zur neuen CD:
Siegtaler Weihnacht
Weihnachten auf Platt. Die neue Weihnachts-CD: Siegtaler Weihnacht. „D’r Nikkelaus“, „et Chresskind“ und „Ruuetkäppchen“ auf einer CD, dazu „Chressboomsmöschen“ und Weihrauchnebelbänke – das kriegt nur einer hin: Hubert Grunow. Der Konzertsänger und Doktor der Theologie aus Windeck-Rossel hat nach „Chressdaach – traumhaft schön“ einen zweiten Silberling nicht nur, aber vor allem für den Advent produziert. „Siegtaler Weihnacht“ lautet der Titel. Der Mundart nicht Mächtige seien gewarnt: Gesungenes, Gereimtes und Geschwätztes kommen in kompromisslosem Platt zu Gehör, ob von Grunow selbst oder von den Nachbarsjungen Ben(9) und Jon(8) vorgetragen – und von Hansmartin Kleine-Horst am Piano eingeleitet oder begleitet. „De Weihnachtszick lööft aan“, stellt der 61-Jährige zu Beginn fest und empfiehlt, es sich in mucklig warmer Stube im Sessel unter einer Decke bequem zu machen mit einer Tasse Kakao oder Glühwein in Reichweite. Dann folgt auch schon das Rotkäppchen-Märchen à la Grunow: Großmutter hat im Windecker Ländchen eine Event-Gastronomie aufgemacht . . . Ein ums andere Mal treibt die Fantasie lokalcolorierte Blüten, was auch bei den „Möschen“ (Spatzen) im Christbaum der Fall ist. Wie sie hineingerieten, wird hier nicht verraten. Mit Witz und Wissen um Rituale und Bräuche auf der Feiertagsstrecke vom Reformationstag bis Heilige Drei Könige thematisiert Grunow außerdem menschliche Eigenarten und Gemütslagen. Im Verzäll über verblasste Heiligenscheine heißt es: „Gut, wenn man ein Herz hat, Gefühl kann nichts schaden.“ Anrührend wird es beim Gedicht über die innige Begegnung Jons mit dem Nikolaus, unbändige Vorfreude auf den Winter drückt sich aus im Liedchen „Kutt eruss, et schneit wie doll“. Feierlich-getragen erklingt Grunows „Steernensching en kloren Näächten“. Klassisch lässt er das Christkind aus dem Wald hervortreten. Dazwischen haben die Weihnachtsgeschichten nach Lukas und Matthäus Platz, natürlich mundartlich adaptiert. „Maat üch nit en de Butze!“, spricht da der Engel statt „Fürchtet euch nicht!“ Dass Hubert Grunow nicht nur Stimmbildungsunterricht erteilt, sondern auch genossen hat, zeigt sich in sämtlichen Kapiteln mit ausnahmslos selbst verfassten Texten. Köstlich akzentuiert der weibliche Part in Zwiegesprächen, kraftvoll der Gesang, fröhlich das hier und da eingelegte Lachen. So mögen manche Plattbegriffe Rätsel aufgeben, doch versteht man immer, worum es geht. Und wenn der Künstler, von kalten Rauhnächten erzählend, lautmalerisch den Wind heulend ums Haus streichen lässt, ist man tatsächlich froh, drinnen im Sessel bei Kakao oder Glühwein zu sitzen.
Klaus Heuschötter, Redakteur der Rhein-Sieg-Rundschau